Die Kinderorthopädie – eine Spezialisierung der Orthopädie

24 Oktober 2017
 Kategorien: Medizinische Ausstatung und Versorgungsmaterialien, Blog


Die Kinderorthopädie ist eine besonders geschulte Fachrichtung der allgemeinen Orthopädie, die sich auf die Behandlung von Krankheiten des Bewegungsapparates von Kindern und Jugendlichen spezialisiert hat. Dabei unterscheidet sich die Fachrichtung nicht nur durch den besonderen Umgang mit den jungen Patienten, sondern auch in den zu behandelnden Erkrankungen. Hierbei handelt es sich sowohl um angeborene als auch erworbene Erkrankungen des gesamten Bewegungsapparates von Kindern und Jugendlichen. Des Weiteren gehört zu dieser Fachrichtung die Neuroorthopädie, welche speziell für Kinder mit einer Behinderung zuständig ist.

Das medizinische Personal dieser Fachrichtung muss Fort- und Weiterbildungen auf ihrem Gebiet besuchen und besitzt jahrelange Erfahrung im Umgang mit jungen Patienten und der Behandlung von Erkrankungen, die in diesem Bereich vorkommen. Die Arbeit mit jungen Patienten verlangt von dem Orthopädie-Team viel Feingefühl und menschliches Einfühlungsvermögen. Dabei muss auch ein besonderes Augenmerk auf die Einbindung der Eltern in die Therapie der Kinder und Jugendlichen gelegt werden. Auch aus medizinischer Sicht ist die Behandlung von Kindern und Jugendlichen eine Herausforderung, da sich diese noch im Wachstum befinden und eine ganzheitliche Behandlung auch im Hinblick auf ein möglichst schmerzfreies Leben erfolgen muss. Eine darüber hinaus erfolgende kindgerechte psychotherapeutische Betreuung kann in schweren Fällen notwendig sein.  

Die Erkrankungen der Kinder und Jugendlichen unterscheiden sich deutlich von denen der Erwachsenen und werden meist mit anderen Behandlungsmaßnahmen therapiert. Wenn bei erwachsenen Patienten oft schon vorhandene Gelenkdeformitäten oder Arthrose durch operative Eingriffe behandelt werden, geht es bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen darum, solchen Deformitäten oder Beschädigungen der Gelenke vorzubeugen. Eine solche konservative Therapie im Kindesalter hat oft den Vorteil, dass chirurgische Maßnahmen vermieden werden können. Die erfolgreiche Behandlung soll den Kindern und Jugendlichen ein weitestgehend schmerzfreies Leben ermöglichen und Spätfolgen vermeiden.

Auch die Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen unterscheidet sich von der Diagnostik bei erwachsenen Patienten. Eine hohe Strahlung durch häufige Röntgen-Untersuchungen muss bei der Diagnostik junger Patienten vermieden werden. Bei Säuglingen bis zu einem Alter von einem Jahr kann man die Knochenstruktur durch die Untersuchung mittels eines Ultraschallgerätes darstellen und etwaige Veränderungen erkennen. Mit zunehmenden Alter verknöchern die Verknorpelungen des Säuglings und man kann die Knochen nur noch mittels eines Röntgengerätes untersuchen. Die Fachrichtung ist im Allgemeinen darauf geschult, so wenig bildgebende Untersuchungen wie möglich durchzuführen, um die jungen Patienten nicht zu verängstigen.  

Aus diesen Gründen müssen in der kinderorthopädischen Fachrichtung alle wesentlichen Aspekte im Hinblick auf das Erwachsenwerden einfließen und auf alle Symptome und Krankheiten eingegangen werden. So gibt es Erkrankungen, die nur bei jungen Patienten auftreten und deshalb von einer speziellen Fachrichtung abgedeckt werden müssen. Auch die frühkindliche Behandlung von Deformierungen, Lähmungen, Spastiken oder Fehlstellungen besitzt einen hohen Stellenwert in diesem Spezialgebiet, um Krankheiten des Alters wie beispielweise Arthrose zu vermeiden.  

Die Kinderorthopädie, wie zum Beispiel bei Sanitätshaus Medisan GmbH, gibt einer konservativen Therapie den Vorrang. Diese beinhaltet zum Beispiel die Korrektur von Fehlstellungen mittels besonders angefertigter Orthesen oder der Durchführung physiotherapeutischer Übungen. Sollte eine konservative Therapie jedoch nicht mehr ausreichen, erfolgen auch operative Eingriffe als letzte Instanz.


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